Station in Essingen für die Remstal Gartenschau
Südlich der Landstraße zwischen Essingen und Lauterburg entspringt im Wald die Rems. Die Umgebung der Quelle steht unter Naturschutz, was eine bauliche Intervention an dieser Stelle ausschließt. Gegenüber der Quelle, auf der anderen Seite der Landstraße, befindet sich ein kleiner ehemaliger Steinbruch, der zur Straße einen halbkreisförmigen Raum definiert.
Ein merkwürdiges Bauwerk steht nun leicht schräg in diesem offenen Raum. Es ist kein Haus. Eher erinnert es an eine Brücke, ein Tor, eine Aussichtsplattform oder einfach eine begehbare Mauer. Im Prinzip ist es dies alles gleichzeitig.
Das Bauwerk wirkt homogen und skulptural. Als weißes, offensichtlich begehbares Objekt aus lasiertem Beton steht es im deutlichen Kontrast zu den durchweg dunklen Schattierungen des Ortes - dem Asphalt der Straße, dem Fels des Steinbruchs und den Bäumen des Waldes.
Trotz dieser Kontrastierung ist die Station vollständig dem Kontext verpflichtet und übernimmt an diesem besonderen Ort eine vermittelnde Funktion:
Neben der räumlichen Fassung des Steinbruchs formuliert sie für den Remswanderweg einen neuen Auftakt. Über einen am Steinbruch wiederentdeckten Waldweg wird eine direkte Führung von der Quelle über den Steinbruch zum Wanderweg möglich. Das etwa 16 m lange und 4 m hohe Bauwerk überbrückt hierzu die Höhendifferenz zwischen Straßenniveau und Beginn des Hohlweges.
Für Passanten weist das torartige Gebilde im Straßenverlauf zeichenhaft auf den besonderen Ort hin und stellt einen direkten Bezug zwischen Quellseite und Steinbruchseite her.
Bauzeit
2017–2019
Standort
Essingen
Auftraggeber
Remstal Gartenschau
Kategorie
Sonstige
Fertigstellung (Jahr)
2019
Fotocredit
Jürgen Altmann
Peter Schlipf
Status
Realisierung