Umbau Institut für Strahlenphysik Stuttgart

Das Institutsgebäude aus dem Jahr 1966 sollte für Folgenutzungen umfassend hergerichtet werden. Im Kern des Gebäudes war bisher das Dynamitron - ein Linearbeschleuniger - untergebracht. Dieser wurde demontiert, damit die frei werdenden Flächen zu Laborräumen umgebaut werden konnten. Über dem Dynamitron befand sich ursprünglich eine große Halle mit einer Kranbahn, welche nicht mehr benötigt wurde. Die dadurch frei werdenden Flächen sollten für ein weiteres Institut ausgebaut werden.

Der Raum des Dynamitrons und weiterer Versuchseinrichtungen waren von bis zu 2 m dicken Fertigteilwänden umgeben. Fußboden und Decken bestanden aus bis zu 1 m hohen, unregelmäßig angeordneten Fertigteilbalken. Der Entwurf greift ordnend in den Bestand ein, indem die Betonfertigteile und Decken teilweise entfernt, teilweise erneuert wurden.

Bei der Unterbringung des Instituts im Obergeschoss handelt es sich um einen sehr weitgehenden Eingriff in die Gebäudesubstanz, da dieser Bereich bislang nur als rohbaumäßige Funktionsfläche vorhanden war. Zur Erstellung von Belichtung und Belüftung wurden Fensteröffnungen in die Betonfertigteil-Fassade geschnitten. Zusätzlich bringt ein neuer, großzügig verglaster Innenhof Licht und Aufenthaltsqualität in die neugeschaffenen Räume. 

Der Charakter des Baus mit seiner Fassade aus Waschbetonfertigteilen wurde beibehalten, das Gebäude jedoch energetisch durch Innendämmung und Flachdachdämmung auf den neuesten Stand gebracht. Die prägenden, zweiteiligen Bestandsfensterbänder wurden erneuert. Die neu eingeschnittenen Fenster im Obergeschoss sind durch ihre rahmenlose, reduzierte Ausführung als eigenständige Elemente erkennbar, ordnen sich jedoch durch die fassadenbündige Ausführung der Gebäudekubatur unter.

Die neue Fluchttreppe, nimmt die Metallverkleidung des vorhandenen Anbaus auf und entwickelt eine eigene formale Dynamik.